Alopecia seborrhoica
Woran erkennt man die Alopecia seborrhoica?
Alopecia seborrhoica bezeichnet die Folgen eines diffusen, also das
gesamte Kopfhaar betreffenden Haarausfalls, der verbunden ist mit
einer fettigen oder öligen Kopfhaut. Häufig ist die Alopezie
mit leichtem bis stärkerem Juckreiz verbunden. Die übermäßige
Talgproduktion der Kopfhaut stellt nicht, wie vermutet werden könnte,
die Ursache des Problems dar, sondern ist ein Merkmal dieser spezifischen
Form des Kahlseins oder werdens. Neigt die Kopfhaut überdies
zu Schuppenbildung, spricht man auch vom Seborrhoischen Ekzem.
Das Stadium des aktuellen Haarausfalls, das bereits in der Pubertät
einsetzen kann und zu Schütterwerden und Glatzenbildung (Alopezie)
führt, wird medizinisch mit Effluvium bezeichnet. Nicht jeder
Haarausfall
führt notwendig zur Kahlheit manchmal erholt sich der
Körper selbst, und das Haar wächst wieder nach. Wird allerdings
Haarausfall bemerkt, sollte nicht nur mit Hausmitteln experimentiert
oder abgewartet werden, ob die erhoffte Besserung tatsächlich
eintritt. Für die Alopecia seborrhoica sollte unbedingt ein Arzt
einige ernst zu nehmende Ursachen ausschließen.
Welche Ursachen kann die Alopecia seborrhoica haben?
Sowohl Männer als auch Frauen können unter dieser Form des
Haarausfalls leiden. Neben Krankheiten wie unentdeckten und somit
chronischen Infektionen, Neurodermitis, Psoriasis, Parkinson oder
Diabetes sind auch Allergien und Vergiftungen (beispielsweise mit
Pestiziden, mit Thallium oder mit Schwermetallen wie Blei), hormonelle
Schwankungen nach Absetzen der Anti-Babypille, nach einer Geburt oder
der Menopause, auch übermäßiger Stress sowie eine
mangelhafte Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen (wie Eisenmangel)
eine mögliche Ursache. Auch Essstörungen (Anorexie, Bulimie)
können zu Kahlheit führen.
Um Krankheiten und schwer wiegende Störungen auszuschließen,
ist bei einem über mehrere Wochen auftretenden Haarausfall, der
zu deutlichem Schütterwerden des Haares oder gar zum Kahlwerden
einzelner Hautpartien oder des gesamten Kopfes führt, unbedingt
ein Arzt aufzusuchen. Als Richtwert des "erlaubten" diffusen
Haarausfalls gelten 70 bis 100 ausgefallene Haare am Tag.
Das Seborrhoische Ekzem tritt oft in Verbindung mit erblichem Haarausfall
auf. Die hierfür auch bei Frauen mit verantwortlichen
männlichen Hormone begünstigen zudem die Ansiedlung des
Hefepilzes Pityrosporum ovale, der zu Entzündungen und Rötungen
der ohnehin durch die übermäßige Talgproduktion gereizten
Kopfhaut führt.
Gibt es Hilfe?
Ist eine behandelbare Krankheit oder sind die Folgen einer Vergiftung
(wie auch Chemotherapie) überstanden, wächst auch das Haar
wieder nach. Grundsätzlich ist zudem die Seborrhoe behandelbar,
beispielsweise mit schwefelhaltigen Shampoos und Haarwässern;
auch Acetylsalicylsäure hat sich bewährt. Pityrosporum ovale
lässt sich mit einem Antimycoticum (Anti-Pilzmittel) sicher bekämpfen.
Teer ist ein weiterer wirksamer Bestandteil von Mitteln gegen den
Haarausfall. Ist die Haarlosigkeit bereits fortgeschrittenen, wird
auch Cortison äußerlich angewandt.
Sind die Gründe für die Alopecia seborrhoica hormonell
bedingt, wird in einer Hormontherapie die Bildung von Dihydrotestosteron
gehemmt, dem Stoff, der sowohl bei Männern als auch Frauen das
(erbliche) Kahlsein hervorruft. Seit wenigen Jahren wird auch der
rezeptfreie Wirkstoff Minoxidil sowohl bei Männern als auch Frauen
erfolgreich angewandt. Die Erfolge dieser Behandlung sowie ähnlich
wirkender Präparate zielen auf die sichtbaren Symptome hin, so
dass nach Absetzen des jeweiligen Mittels die Haare erneut ausfallen.
Weitere Maßnahmen
Lässt sich kein konkreter Grund für die Alopecia seborrhoica
ausmachen, sollte auf die Lebens- und Ernährungsgewohnheiten
abgestellt werden (auch das Rauchen kann zu Haarausfall führen).
Eine ausgewogene, vitamin- und mineralstoffreiche Kost, genug Schlaf,
die Vermeidung von als belastend empfundenem Stress können die
Symptome verschwinden lassen. Das Erlernen bestimmter Entspannungstechniken
(wie Autogenes Training oder Yoga) sind hierfür praktikable Methoden.
Die übermäßige Anwendung von Kosmetika sollte ebenfalls
vermieden und eher auf die Anwendung weniger, nachweislich hautverträglicher
Produkte abgestellt werden. Auch sollte ausgeschlossen werden, dass
aus dem täglichen Umfeld (wie der eigenen Wohnung oder Arbeitsstätte)
Allergene oder Gifte den Körper belasten.
Ist die Kahlheit medizinisch nicht zu behandeln und führt sie
zu psychischen Problemen, muss das Problem kosmetisch "gelöst"
und schließlich auch die Möglichkeit von Haartransplantationen
in Betracht gezogen werden.
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